#294 - The East

Damit die Tarnung der restlichen Sneakpod-Mitglieder nicht auffliegt …

The East

bestreiten Stefan und Claudia diese Woche die Aufnahme zu zweit. Warum man beim Undercovereinsatz möglicherweise Flaschendrehen spielen muss, erklärt Stefan in seiner Besprechung des Sneakfilms The East. Claudia ist im Podcast längere Zeit nicht zum Zug gekommen, weshalb es jetzt in geballter Ladung ihre Meinung zu Die Unfassbaren – Now You See Me, Despicable Me 2, Behind the Candelabra und Berberian Sound Studio gibt. Als Zugabe dann noch etwas “Chitchat” über Veronica Mars, Shorts at Moonlight, das Muse-Konzert an der Loreley, Mad Men, The West Wing und die Muppets.

The East:

  • dt. Filmstart: 18. Juli 2013
  • Länge: 116 min
  • Genre: Undercover-Ermittlungs-Thriller
  • Regie: Zal Batmanglij
  • Darsteller: Brit Marling, Alexander Skarsgård, Ellen Page, Patricia Clarkson
  • Sneak am: 10. Juli 2013

Punkte:

Claudia: -/10
Stefan: 5,5/10

PS: Claudia kauft ein paar Ks und Ås für Alexander und Stellan, die wir im Podcast leider Sarsgard (statt Skarsgård) genannt haben ;)

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In dieser Episode mit:
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Claudia Nördinger
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Stefan Giesbert
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34 Gedanken zu „#294 - The East

  1. Kuh

    Sehr sehr schöne Besprechungen und ich glaub, aus dieser Ausgabe kommen alle Filme auf meine Liste abzuarbeitender Werke.

    “The West” wird jedenfalls definitiv gesehen. Mit Ellen Page und dieser Thematik führt an dem für mich kein Weg vorbei, selbst wenn er ein paar Schwächen haben sollte.

    “Now you see me” klingt zumindest ok und für zwischendurch reicht das alles sicherlich. Klingt ja doch recht kurzweilig.

    Von “Despicable Me” hab ich noch nicht einmal den ersten Teil gesehen, aber wenn den selbst Claudia lustig findet, muss ich den wohl wirklich mal nachholen.

    “Behind the Candelabra” ist interessant und wirkt auf mich schon ein wenig wie typisch für Soderbergh. Auf Konventionen pupt der ja sowieso und mit dargestelltem Homosex hab ich keine Probleme… was mich an “Shortbus” erinnert. Habt ihr den mal gesehen? Expliziter geht es kaum. Guter Film, aber sicher nichts für jeden.

    “Berberian Sound Studio” ist ebenfalls Pflicht. Ich glaub, den Humor mag ich und Filme übers Filme machen sind meistens bei mir gern gesehen.

    “Veronica Mars” erwarte ich mittlerweile auch sehnsüchtig, aber das Skript würd ich auch auf keinen Fall vor dem ersten Schauen lesen. Spoiler sind kacke und gerade hier würden sie einfach zuviel kaputt machen. Ich hab die 3 Staffeln ja erst vor kurzem gesehen, aber irgendwie vermisse ich die Charaktere schon sehr – mehr als viele andere Figuren aus Film und TV.

    “Muse” würd ich auch gerne mal live sehen, aber ich mag die neuen Sachen einfach nicht. Claudia, wie sieht das da bei dir aus? An Origin of Symmetry/Hullabaloo kommen sie für mich einfach nicht mehr ran.

    Und dann hab ich mal noch ne ganz andere Frage an Stefan. Zuletzt gab es ja wieder eine ganze Menge Berichte über Doping. Könntest du da beim nächsten Mal ein wenig drüber reden und deine Meinung dazu äußern? Wäre es ok? Wenn ja, bis zu welcher Grenze? Geht eigenes Blut schon zu weit? Hast du da im Umfeld vom Iron Man mal etwas mitbekommen? Könnte ja sein, dass das unter vorgehaltener Hand toleriert wird und niemand drüber redet (so wie zuletzt beim Radsport, wo es ja durchaus kontroverse Aussagen von einigen Fahrern gab). Interessiert mich einfach mal.

    P.S.: Auch wenn Skarsgard natürlich korrekt ist, gibts ja auch den Peter Sarsgaard. Verwechslungspotential: hoch :P

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    1. claudia

      Hehe. Naja, sooo hoch ist das Verwechslungspotenzial bei Alexander/Stellan/Peter dann auch wieder nicht ;)

      Muse: Ich mag die ersten drei Alben besonders und fand das letzte ziemlich unbefriedigend – verstehe also grundsätzlich, was Du meinst, aber ich mochte “The Resistance” schon auch. Von der “Showbiz” haben sie leider gar nichts gespielt, und von “Origin of Symmetry” auch nur ganz wenig.

      Übrigens, Kuh: Gestern kam Pacific Rim in der OV-Sneak – hat mir wirklich viel gebracht, das in Bezug zu Evangelion setzen zu können! :D

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      1. Kuh

        Hab grad gemerkt, dass ich den Film “The West” statt “The East” genannt. Muss daran liegen, dass du The West Wing erwähnt hat… deine Schuld, böse Claudia. Böse!

        Antworten
      1. Kuh

        Echt mal, wie kann man riesige Roboter/Cyborgs, die riesige Monster vermöbeln, nicht mögen? :P

        Ich hoffe, dass der trotz Kurzfilmfestival nächste Woche besprochen wird. Interessiert mich wirklich wirklich wirklich brennend.

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  2. Flo

    Servus,

    echt unterhaltsamer und informativer Podcast!
    Danke für die Info zum Kurzfilmfestival, werde meine Freundin gleich mal am FR den 26. mit nach Höchst schleppen :)
    Oder lohnt es sich nur die besten am SA anzuschauen?

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  3. Stefan

    Hallo Flo,
    danke für Deinen Kommentar. Es lohnt sich auf jeden Fall am Freitag schon hin zu gehen, denn dann hast Du die Chance am Samstag nochmal zu gehen und andere Filme zu schauen, wenn es Euch gut gefällt. Am Besten ist es natürlich gleich am Mittwoch zu gehen, dann hast Du noch 3 Mal die Chance zu gehen :-)
    Viel Spaß!

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    1. Flo

      hhmm haben leider keinen Urlaub und noch über ne Stunde Anreise… aber so bekommen wir bestimmt einen ganz guten Überblick und können dies nächstes Jahr in die Urlaubsplanung einfließen lassen :)
      Macht euch darauf gefasst das ich auf euch zeige und schreie wenn ich euch sehe :P

      Gruß
      Flo

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      1. Stefan

        Oha, eine Stunde Anreise (wo bist du her?) ist schon mal eine Ansage! Wenn Ihr nur einen Abend nehmen wollt, wird sich wahrscheinlich eher der Best of Abend anbieten, da dort die Anzahl der tollen Filmen höher ist. Auf der anderen Seite ist es mittlerweile so, dass es eigentlich keinen schlechten Abend gibt! Es sind immer genug tolle Filme dabei! Wenn Du sagst, wann du kommst, versuche ich auch da zu sein – ich mag es Hörer zu treffen.
        Stefan

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  4. Luise

    Auch wenn “Behind the Candelabra” bei Claudia nicht so gut weg kommt oder sie sich nicht entscheiden kann, wie sie ihn nun finden soll, das Machwerk wurde heute des öfteren für den Emmy Award nominiert. Ich werde mir den Film auf jeden Fall anschauen.

    Ansonsten wieder ein sehr guter und informativer Podcast. :)

    Antworten
    1. claudia

      Merci, Luise, aber, naja, Heidi Klum (!) ist anscheinend auch für einen Emmy nominiert. Und das sagt uns dann was …? ;) Kleiner Scherz – nein, im Ernst: “Nicht gut weggekommen” würde ich nicht unbedingt sagen bzw. wenn dieser Eindruck entstanden ist, dann habe ich wohl was falsch gemacht. Ich fand den Film interessant und gut, die Darsteller sowieso und ich würde niemandem (der nicht bescheuerterweise homophob ist) davon abraten, ihn anzusehen. Allerdings ließ der Film mich doch mit ambivalenten Gefühlen zurück, und nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass ich ihn nicht sehr “mochte” – was ja eine andere Frage ist, bei meiner Bepunktung aber berücksichtigt werden musste (da eine objektive Bepunktung – egal, was ein geschätzter (Ex?-)Hörer uns dazu in der Vergangenheit mal erklären wollte – ohnehin unmöglich ist). Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich vermutlich nicht der größte Soderbergh-Fan der Welt bin (will heißen: fand viele Soderberghs sehr in Ordnung, aber kaum einen wahnsinnig toll). Meine Meinung für Soderbergh-Enthusiasten also vermutlich ohnehin unerheblich.

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      1. Kuh

        Homophob ist eh eine unpassende Bezeichnung. Ich glaub, niemand hat Angst vor Homosexuellen, es ist doch eher dummer und unbegründeter Ekel. Ich finde Sex zwischen 2 Männern auch keineswegs attraktiv, aber deswegen ist das ja nicht gleich etwas schlimmes. Wollte ich nur gesagt haben.

        Zu Pacific Rim kam übrigens gerade auch die neue Folge von Half in the Bag raus – und es ist eigentlich genau das, was ich erwartet habe. Ich will ihn sehen! :)
        http://redlettermedia.com/half-in-the-bag-pacific-rim/

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        1. claudia

          Also ich kenne Leute, die eine dumme und unbegründete Angst vor Schwulen haben. Im Übrigen sind viele Phobien dumm und unbegründet, was nicht weiter erstaunlich ist, da eine Phobie nun mal eine “krankhafte Furcht” (Wahrig Deutsches Wörterbuch) ist. Und “Ekel” ist in diesem Zusammenhang ja auch nicht gerade ein harmloseres Wort als “Furcht”, eher im Gegenteil …

          Antworten
          1. Kuh

            Hmm… dann verstehe ich die Phobie aber nicht. Inwiefern sind die Schwulen denn eine Gefahr? Ich hab zum Beispiel Höhenangst, weil ich ja durch einen Sturz verletzt werden oder gar sterben könnte. Aus der Gefahr entsteht die Phobie und fertig. Wovor haben dann Homophobe Angst?

            Und natürlich ist Ekel nicht harmloser. Aber wenn jemand Homosexualität ekelhaft findet (die meisten sagen doch eher “iiihhhh, Schwule!” – so hab ich es bisher jedenfalls immer bei anderen wahrgenommen), dann soll er das Kind doch beim Namen nennen und keine Phobie als Vorwand nutzen.

          2. Kuh

            Hab jetzt mal noch ein bisschen nachgeschaut. Homophobie zählt nicht zu den klisch-psychischen Angststörungen und hat zum Beispiel auch nichts mit einer Arachnophobie zu tun. Warum nennt man das dann so? Weil es nicht so schlimm wie Schwulenhass oder Schwulenfeindlichkeit klingt?

            Irgendwie könnte man daraus ja einen Kurzfilm/Horrorfilm drehen, in dem die Protagonisten statt vor Geistern und Monstern vor Schwulen wegrennen und panisch durch die Gegend schreien, weil sie Angst haben. So als komödiantische Aufarbeitung, um sich über den idiotischen Hass lustig zu machen.

          3. claudia

            So, die Antwortfunktion ist anscheinend am Ende ihrer Kapazität angekommen …

            Kuh, die Diskussion ist vielleicht ein wenig fruchtlos, aber da du nun mal fragst und da es ja doch ein wichtiges Thema ist: “Homophob” ist sprachlich vermutlich einfach herleitbar als Antonym zu “homophil”. Insofern mag der Bezug zu einer Phobie im medizinischen Sinne eher metaphorisch sein (bedeutet: auch hier handelt es sich um eine irrationale Abneigung, die möglicherweise aus irgendwelchen Verunsicherungen oder psychischen Fehlschaltungen herleitet), aber was gemeint ist, (dachte ich bisher) ist klar. Wichtig wäre dabei für mich, dass “homophob” nicht nur Leute einschließt, die eine sehr extreme Haltung zu Schwulen und Lesben haben (und diese offen zur Schau tragen), sondern eben auch Tendenzen berücksichtigt, die in diese Richtung gehen, und dass es auch “Verunsicherungen” abdeckt, die von der jeweiligen Person selbst nicht als “Feindlichkeit” oder “Hass” wahrgenommen werden, die aber sehr wohl zu einem gesellschaftlichen Klima beitragen, in dem Schwule und Lesben marginalisiert werden. Das wäre durch “Schwulenhass” oder “Schwulenfeindlichkeit” nicht erreicht, mal davon abgesehen, dass beide Begriffe Lesben außen vor lassen, weshalb ich “homophob” wohl auch einfach als generischen Begriff verwende, der sowohl Schwule als auch Lesben mit einschließt. Die “Angst”, von der ich spreche, bedeutet (vor allem, aber nicht nur bei homophoben Männern), dass sie sich von der Begegnung mit Schwulen (und Lesben) auf eine Weise bedroht und verunsichert fühlen (wie soll man sich verhalten? Wie stellt man klar, dass man nicht etwa “zu denen” gehört? Wie schützt man sich vor gefürchteten – oder etwa insgeheim erhofften? – Avancen, die man so nicht gewohnt ist, für die man also keine verlässliche “Handlungsanweisung” hat und die deshalb die Gefahr in sich bergen, dass man sich mit seiner Reaktion der Lächerlichkeit oder Ablehnung anderer aussetzt?) und dass diese Verunsicherung nicht selten in Aggression oder Ablehnung umgesetzt wird. Der Duden schließlich ist der Meinung, dass “homophob” einfach “bildungssprachlich” ist. All of that said, ich habe keine Probleme damit, wenn jemand anderes andere Begrifflichkeiten verwendet und bin generell immer interessiert zu hören, was aus der Sicht von Schwulen und Lesben die präferierten Begriffe sind (mein Tipp wäre “schwulen- und lesbenfeindlich” oder so ähnlich).

            Ich denke, dass ein Kurzfilm/Horrorfilm wie von dir entworfen ein Skandal wäre, erst recht wenn er von einer nichtschwulen Person gemacht würde. Ironie ist ein gefährliches und zweischneidiges Werkzeug, wenn es um Themen der Ausgrenzung und Anfeindung geht. Als Filmemacher, der so ein Projekt macht, würdest du den Rest deines Lebens damit verbringen, dich gegen die Anschuldigung zu wehren, dass dein Film einfach (um Mark Kermodes Worte zu verwenden) “a piece of exploitation trash” ist.

          4. Robert

            @Clauida: Jup, die Antwortfunktion kennt 5 Ebenen – ging dann jetzt auch schnell das auszureizen. :-)

            Mich interessiert Behind the Candelabra nach wie vor, im Grunde seit ich in der Graham Norton Show einen Ausschnitt sah und Michael Douglas darüber sprechen sah. Es war glaube ich die Szene wo er vorschlägt dass Matt Damon sich operieren lassen möge und der Chirurg sofort mit den Ideen so lossprudelt wie man das wohl alles machen müsste.

  5. bullion

    @claudia: Ich habe mich sehr gefreut einmal wieder etwas über “The West Wing” zu hören. Auch bei mir ist eine Zweitsichtung der Serie längst überfällig. Ein Tipp noch: Die Serie “Parenthood”, bei der auch bei mir fast jede Episode die Tränen fließen (weil so schön, weil so traurig, weil die Montage und Musikwahl so gut ist, und und und). Wirklich eine schöne Serie, die ich zurzeit zu meinen Favoriten zähle (aber vielleicht spricht da auch nur der Vater aus mir).

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  6. Phuturist

    Was ich bei “Die Unfassbaren” zusätzlich zu allem was Claudia gesagt hat anstregend fand, war wie unfassbar unsympathisch mir die Zauberer waren. Fürchterlich. Fürchterlich. Irrationale 3 oder 4 von 10 Punkten gibt es somit von mir.

    Oh und Claudia (warum eigentlich immer Claudia, der Rest redet doch auch? Sorry, Rest <3), ich liebe zwar Drive, aber ich fürchte du könntest doch recht haben. Die Kritiken die zu Only God Forgives gerade hineinschneien geben zumindest deiner Theorie mehr Grundlage und brechen mein schwaches Herz.

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    1. claudia

      Naja, diesmal ist Stefan kurz zu Wort gekommen und die anderen waren im Schrank eingesperrt und durften gar nichts sagen ;)

      Only God Forgives: Let’s wait and see – ich bin entschlossen, dem Film so unvoreingenommen zu begegnen wie möglich und die Möglichkeit nicht auszuschließen, dass es sich um ein einzigartiges Meisterwerk handelt.

      Antworten
    2. Kuh

      Wegen “Only God Forgives”: Ich glaub, den werden viele hassen, weil sie nach “Drive” einfach etwas anderes erwarten. So wie damals bei Tarantino, als die meisten nach “Pulp Fiction” wieder so einen coolen und hippen Film erwartet haben – und dann kam “Jackie Brown”.

      Mit OGF ist es ziemlich ähnlich. Drive war ja schon etwas mainstreamig und sehr zugänglich, viele finden ihn ja toll. OGF hingegen ist… nunja… in dem steckt sehr viel von Refns anderen Filmen. Von der Atmosphäre her würd ich ihn am ehesten mit “Fear X” vergleichen, da es hier auch sehr sehr langsam vorangeht – der halbe Film läuft fast in Zeitlupe ab mit sehr langsamen und ruhigen Kamerafahrten durch lange Korridore. Es wird kaum geredet, die Personen bewegen sich nur selten. Die Farbgebung ist ebenso typisch für Refn, der ja viel Rot benutzt (ich erinnere mal an die Visionen aus “Valhalla Rising”), wodurch der ganze Film nur noch surrealer wird, als er eh schon ist.

      Wer mit Fear X und VR also nichts anfangen konnte, wird mit OGF bestimmt nicht viel Freude haben. Ich weiss aber selbst noch nicht so ganz, ob mir sein neues Werk gefallen hat. Ich fand ihn schon relativ hypnotisch, was einer der Gründe ist, warum ich Refn eigentlich sehr mag. Auf seine extremen Gewaltspitzen verzichtet er hier auch nicht, was ich keineswegs schlimm finde. Seine Filme leben nunmal viel mehr von der speziellen Machart und nicht von einer tollen Story. Drive war in der Hinsicht ziemlich konventionell, OGF muss man deuten und interpretieren. Refn gibt nur selten Antworten und lässt den Zuschauer am Ende öfters mit einem “hä?” zurück.

      Ich würd OGF jetzt auch nicht direkt als intellektuell bezeichnen, aber ohne Nachdenken und Analysen dürfte er auf viele wie eine verschwurbelte prätentiöse Schlaftablette wirken. Empfehlen würde ich ihn nicht, aber da muss ich nochmal eine Nacht drüber schlafen. Oder ein paar Nächte.

      Antworten
      1. claudia

        Ja, naja, das ist eine sehr großzügige Lesart. Manchmal liegt es nicht an zu wenig intellektuellem Einsatz, wenn man einem Film nichts abgewinnen kann. Und wenn ein Regisseur wenig Sinnvolles von sich gibt und seine Filme einen mit einem “Hä?” zurücklassen, dann liegt es manchmal einfach daran, dass Regisseur wie Filme etwas dumm sind. Ob es so mit Nicholas Winding Refn und “God Only Forgives” steht, kann ich noch nicht beurteilen, aber ich halte es zumindest für möglich, dass Winding Refn insgesamt vollkommen überbewertet ist und dass die Teile von “Drive”, die atmosphärisch dicht und spannungsgeladen waren (was für mich viel eher die Sensation war als der “Style”), dann eher in die Kategorie “Zufallstreffer” fallen und von ihm ansonsten eher Zeug zu erwarten ist, dass ultraprätentiös ist und nicht mal halb so clever, wie er selbst und seine Fans zu denken scheinen. Wie gesagt: Das halte ich für MÖGLICH, kann es aber noch nicht beurteilen. Also lass uns diesen Streit besser auf später verschieben ;)

        Antworten
        1. Kuh

          Ich möchte mich aber nicht streiten :(

          Wie stehst du denn zu David Lynch? Seine Filme mag ich eigentlich auch, obwohl sie nicht unbedingt viel Sinn haben, wie Lynch ja selber sagt. So ähnlich ist es für mich auch bei Refn (Bleeder oder die Pusher-Reihe sind ganz anders) . Ich versteh es aber vollkommen, wenn man mit Lynch nix anfangen kann. Vielleicht ist er ja auch nur dumm, gefeiert wird er trotzdem.

          Bei Fear X ist es definitiv so, dass er keine Auflösung hat und es auch keine Lösung gibt. Mich hat er trotzdem richtig gepackt. Ich hab ihn schon mehrfach geschaut und finde ihn nachwievor sehr faszinierend. Bei OGF gehts mir irgendwie anders. Auch wenn er leichter zu verstehen ist (es gibt eine recht offensichtliche Symbolik), bin ich im Moment nicht wirklich zufrieden und ich habe nicht so recht Lust, ihn nochmal zu sehen. Als schlecht würd ich ihn aber auch nicht bezeichnen.

          Für mich gibt es genügend Kunstwerke, mit denen ich rein gar nichts anfangen kann, aber das muss ich ja auch nicht.

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  7. Manu

    Ich fand die Unfassbaren unterhaltsam. War gut für die Sneak…

    Ich baue außerdem momentan an meiner eigenen kleinen Minionarmee. Wenn jemand mir dienen möchte, meldet euch einfach.

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  8. Kuh

    @claudia: Ja, dass das so bildungssprachlich entstanden ist, versteh ich. Ich wollte das auch nicht so sehr bemängeln… gibt ja nicht wenige Beispiele in der Sprache, die mich etwas stören, weil sie nicht klar definiert sind. Ich könnte das noch viel weiter ausführen, aber das würde ja auch nichts bringen.

    Warum so ein Film aber ein Skandal wäre, beziehungsweise ob ein Skandal da so schlimm wäre, will mir nicht ganz in den Sinn. Vielleicht hätte ich meinen Gedankengang etwas detailiert äussern können, aber ich hatte da so etwas wie Borat im Sinn, der sich ja sehr stark überzeichnet über Menschen lustig macht, die Juden für sonstwas halten. War Borat auch ein Skandal? Ich meine, ja es gab kritische Stimmen zu dem Film, aber vor allem deswegen, weil er nicht verstanden wurde. Borat fand ich gerade deswegen ziemlich gut :/

    http://www.youtube.com/watch?v=80gXHtLb0bg

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    1. claudia

      Ironische Anführungszeichen um ein abwertendes Klischee zu setzen löst nicht alle Probleme der Darstellung. Häufig läuft es eben doch darauf hinaus, dass die alten Vorteile reaktiviert werden (was meiner Meinung nach auch bei Sasha Cohen Baron ein Problem ist, das häufiger zum Tragen kommt). Dass Gruppen, die die eigenen Recht keinesfalls als gesichert ansehen, so was nicht zwangsläufig unproblematisch oder sogar lustig finden, zeigt die Rezeptionsgeschichte. Mir wäre auch nicht bewusst, dass z. B. überzogene, überdrehte, ironische KZ-Komödien an der Tagesordnung sind (und nein, “Das Leben ist schön” ist nicht eine ebensolche, da hier keinesfalls das KZ-Leben ironisiert oder Judenhass ironisch dargestellt wird, sondern eben nur ein trauriges Kapitel der Geschichte in einem Komödienrahmen dargestellt und hierfür eine überdrehte Figur verwendet wird). Die “unterhaltsame” Darstellung von Klischees und Vorurteilen ist historisch extrem vorbelastet und sorgt immer wieder für Diskussionen, siehe z. B. die amerikanische Geschichte und Rezeption der “Minstrelsy”. Was Spike Lee in seinem fürchterlichen Film “Bamboozled” dann daraus gemacht hat, zeigt doch nur wie schwierig solche Themen sind. Es gibt im Übrigen eine ganze Theoriemaschinerie, die sich an den Unis und sonst wo mit der schwierigen Frage der “Repräsentation” auseinandersetzt, und hier kehrt man wieder und immer wieder zur Frage zurück, was eigentlich “erlaubt” ist. Freiheit der Künste vs. Schutz von marginalisierten oder unterdrückten Gruppen/Einzelnen. Und nein, es sind nicht nur Muslime, die sich über diese Frage aufregen.

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      1. Kuh

        Mir ist das schon bewusst, aber ich mag solche provokanten Sachen, wenn sie clever sind. Andy Kaufman war für mich auch ein Genie.

        “Die “unterhaltsame” Darstellung von Klischees und Vorurteilen ist historisch extrem vorbelastet und sorgt immer wieder für Diskussionen”

        Verstehe ich, aber für mich kommt es da einfach auf das “wie” und den Kontext an. Zwischen einem “Borat” und einem “A haunted house” ( http://de.wikipedia.org/wiki/Ghost_Movie ) liegen in meinen Augen Welten. Letzterer bedient sich ja solcher Klischees und nutzt sie, um sich mit einem Fingerzeig über bestimmte Gruppen lustig zu machen. Soll unterhaltsam sein, ist für mich aber einfach nur erbärmlich und peinlich.

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