#350 - Dido Elizabeth Belle

Der Sneakpod sprengt die Ketten der sozialen Konventionen …

Dido

Naja, zumindest muss heute kein Sneakpodmitglied aus finanziellen Gründen verheiratet werden. Da haben es die Protagonistinnen in Dido Elizabeth Belle doch deutlich schwerer, und auch Forest Whitaker trägt in [amazon text=Der Butler&asin=B00J49S8V6] schwer an der Last afroamerikanischer Geschichte. Zwar fällt die Dokumentation Die Arier ebenfalls nicht in die Kategorie “Gute-Laune-Film”, aber spätestens bei Affenselfie, Wiesbadener Weinfest, Monty-Python-Bühnenshow und Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von Frank Elstner darf wieder gelacht werden. Nachdem wir auf den Schöne-Wörter-Blog nureinwort.de von Hörer Rafael verwiesen haben, diskutieren wir, wie wir zu Filmen stehen, die auf wahren Begebenheiten basieren. Abschließend denken wir gemeinsam darüber nach, welche Filme sich für eine Literarisierung eignen könnten oder ob man auf derartige Experimente lieber gleich verzichten sollte.

Dido Elizabeth Belle:

  • dt. Kinostart: 14. August 2014
  • Länge: 104 min
  • Genre: austeneske Romanze mit Rassenthematik
  • Regie: Amma Asante
  • Darsteller: Gugu Mbatha-Raw, Tom Wilkinson, Sarah Gadon, Emily Watson, Matthew Goode
  • Sneak am: 6. August 2014

Punkte:
Claudia: 7,5/10
Robert: 6,5/10
Stefan: -/10

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13 Gedanken zu „#350 - Dido Elizabeth Belle

  1. Kuh

    Bin ich der einzige, der bei “Nur ein Wort” gleich an Wir sind Helden denken musste? Mir ist aber auch noch ein tolles Wort eingefallen: Palindrom. Hat irgendwie was…

    Und Filme in Bücher… wenn ich lese, dann eigentlich nie Fiktion. Ich hab nach dem neuen Planet der Affen (Anschauen, hopp hopp! Toller Film, der erneut zeigt, dass Matt Reeves ein begnadeter Regisseur ist.) mal in das begleitende Hörbuch reingehört. Insgesamt hat das eine Laufzeit von 8 Stunden… aber es wirkt einfach (zumindest für mich und meine blöde Birne) nicht einmal im Ansatz so effektiv wie der Film. Es gibt Sachen, die lassen sich einfach nicht von einem Medium in das andere übersetzen – zumal Filme ja sowieso schon in (Dreh)Buchform ihren Ursprung haben. Bei Planet der Affen war es nun auch so, dass die Geschichte im Hörbuch noch etwas weiterzählt wird. Beim Film wurde der Schlusspunkt kurz vor Kinostart noch ein bisschen nach vorn gerückt, weil das ursprüngliche Ende nicht ganz rund war.

    Als “Buch” nach einem Film interessiert mich manchmal aber das eigentliche Skript.

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  2. Dirk

    OK, OK, schon verstanden, ich werde mir neue Fragen ausdenken :-)

    (Habe nur in letzter Zeit viel zu tun und dann nicht mehr so die Lust mich auch noch privat vor den Rechner zu setzen.)

    Die Diskussion zu “Buch zum Film”, fand ich sehr interessant. Ich hätte auch wie Robert argumentiert (beim Übergang von Buch zu Film muss man eindampfen und fokusieren und beim Übergang von Film zu Buch muss man dann anreichern und aufblähen, weshalb das nicht so gut funktionieren kann). Die Argumentation von Claudia fand ich dann sehr interessant und nachdenkenswert. Wobei ich nicht wirklich 100%ig überzeugt bin. Mein Eindruck ist, dass in Bücher in der Regel eine komplexere Geschichte erzählt wird. Komplex im Sinne von Nebenhandlungen oder Gedankengängen eines Erzählers etwa. Ich würde nun erwarten, beim Übergang von Film zu Buch muss diese Komplexität auch hinzugefügt werden und ich glaube, dass dies nicht funktioniert (ohne es wirklich begründen zu können). Trotzdem, die Überlegung, dass die Richtung des Überganges unerheblich ist, finde ich sehr interessant.

    Vielleicht wirft diese Diskussion/Frage auch noch einmal einen Blick darauf, was eine gelungene Literaturverfilmung ausmacht. Hypothese: Der Film muss etwas eigenständiges sein, der auch ohne das Buch funktioniert. Und beim umgekehrten Weg müsste dann wohl dasselbe gelten, was dann Claudias Argumentation stützt. Auf alle Fälle interessant darüber nachzudenken.

    Wo ich Claudia auf alle Fälle zustimmen würde, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein guter Schriftsteller den Transfer Film nach Buch machen würde oder wollte. Und wenn es in schlechter Schriftsteller macht, würde ich es nicht lesen wollen.

    Zur Frage “nach einer wahren Geschichte”: Bei Eurer Diskussion fiel mir spontan “Fargo” ein. Daran kann man beobachten, was dies mit einem selbst macht. Ich kann mich zumindest selbst daran erinnern, dass ich die Aussage beim ersten sehen des Filmes genau so akzeptierte und es meine Haltung und Erwartungen zum Film änderte. Am Ende des Filmes habe ich dieses “nach einer wahren Geschichte” zwar in Frage gestellt, aber es hat definitiv die Seherfahrung geändert im Vergleich dazu, wenn der Satz nicht am Anfang gestanden hätte. Es war interessant sich sebst mit seinen Erwartungen zu beobachten. (Leider kann ich dies nicht so richtig in Worte fassen.)

    Zu Monty Python: Ich habe die Übertragung / Aufzeichnung auf Arte gesehen und so richtig hat mich das nicht vom Hocker gehauen, soll heißen, viel gelacht habe ich nicht. Die Highlights waren wirklich die spontanen Dinge, die Robert schon erzählte. Als Clease und Palin im Parot-Sketch hängen bleiben und sie dann spontan reagiert und dadurch eine großartige Nummer daraus wird – man sieht wie großartig sie sind. Und obwohl ich wenig gelacht habe, habe ich es mir angesehen und wollte auch nicht umschalten. Ich glaube es ist Nostalgie.

    Auf der anderen Seite – und ich mache mir da sicher keine Freunde – habe ich den Eindruck, dass es Kreise / Milieus / meine Filterbubble / … gibt, in denen man Monty Python einfach gut finden muss auch wenn man sie eigentlich nicht lustig findet. In meiner Filterbubble aus Twitter und Podcasts scheint es mir zumindest so, dass es alle (kritiklos) gut finden und die Pythons auch ein bisschen verklären. (Ja, “alle” ist eine unzulässige Verallgemeinerung.). Aber vielleicht ist dies auch einfach Nostalgie.

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    1. dr. claudia

      Na gut, wir akzeptieren Deine Ausrede fürs ungenügende Fragenstellen erst mal so … ;)

      Was die Sache mit dem Buch zu Film vs. FIlm zu Buch angeht: Ohne Bobs (und evtl. Deine) Position da herabwürdigen zu wollen, aber für mich basiert diese Bewertung des Verhältnisses vor allem auf einer verbreiteten (erlernten?) Wahrnehmungskonvention. Wir sind einfach gewohnt, gewisse Dinge (z. B. Handlungsstränge, Erzählerstimme) als erzählerische Komplexität wahrzunehmen, die im Film dann irgendwie reduziert erscheint. Aber gleichzeitig werten wir andere Elemente (meiner Meinung nach vollkommen zu Unrecht) nicht als “komplexitätstiftend”. Ich fand das in unserer Diskussion interessant, dass Bob, als ich die Frage gestellt habe, was beim Transfer von Film zu Buch z. B. mit dem Ton/Score passiert, wie aus der Pistole geschossen sinngemäß gesagt hat: nix, fällt weg. Und wenn man das nicht als potenzielle Reduzierung der Komplexität der Erzählung ansieht, dann basiert das meiner Meinung nach darauf, dass man von vorne herein die literarisch-erzählerischen Ausdrucksmittel als “komplexer” definiert und den filmischen nicht den gleichen Status zuerkannt hat, auf einer impliziten Prioritätensetzung also. Und da liegt für mich der Denkfehler. Übrigens ist mir das auch erst in der Diskussion mit Bob aufgefallen – insofern war das wirklich eine gute Frage, die auch bei mir einen weiteren Denkprozess in Gang gesetzt hat.

      Was Monty Python angeht: Da habe ich in Unizeiten in Anglistenkreisen genau den gleichen Eindruck gewonnen wie Du, nämlich dass da zum guten Ton gehört, Monty Python auf jeden Fall lustig zu finden, ob man das nun wirklich so empfindet oder nicht.

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  3. Bob

    Ich hab den Schnittfehler der da in der ersten hochgeladenen Fassung drin war (danke an Dirk für den Hinweis auf Twitter) behoben. Jetzt müsste die Sendung so sein wie sie gedacht war. Im Zweifel bitte nochmal runterladen.

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  4. Willems

    Ich hab mich anders angehört? ;-)

    Wie hiess nochmal der Football-Podcast?

    Ich mache demnächst mal wieder nen Audioboo, spätestens am 4.10. zusammen mit Stefan, vielleicht auch früher. :-)

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  5. bullion

    Ohne jetzt tiefer in die Diskussion Buch zum Film einsteigen zu wollen: Ich hatte damals (vor bestimmt 20 Jahren) tatsächlich die “Krieg der Sterne”-Trilogie in Romanform. War bestimmt grottig schlecht geschrieben, aber ich hatte das gerne gelesen — zumal wir ewig keinen VHS-Rekorder hatten. Danach noch “Han Solos Abenteuer” — das war es dann aber auch mit “Star Wars”-Literatur (wenn man es so nennen mag) und mir.

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    1. Gnislew

      Fein, da habe ich doch mit der Frage genau erreicht was mir vorschwebte. In der Tat wüsste ich jetzt gerade auch kein Beispiel für eine Literarisieung, doch ich fand es hochinteressant Eure Denkansätze zu hören ob und wie es überhaupt möglich ist. Danke dafür!

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  6. Felix

    Wie ihr so über die Verknüpfungen zwischen Buch und Film gesprochen habt frage ich mich:
    Wie seht ihr so die Wechselwirkungen zwischen Film und (Computer)Spiel?
    In den letzten Jahren kommt es ja häufiger vor, dass Spiele zu Filmen oder umgekehrt erscheinen. Auch werden in letzter Zeit häufiger bestimmte Spiele quasi als Filme mit Interaktion beschrieben. Wie seht ihr da die Überschneidungsbereiche? Gibt es welche? Wenn ja wie sehen diese eurer Meinung nach aus?

    Würde mich freuen wenn ihr das als Hörerfrage aufnehmen würdet. Falls ihr nicht schon mal im GTA-Wahn darüber gesprochen habt. Wenn ja hab ich’s vergessen und ihr könnt von mir aus nochmal darüber sprechen :D

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    1. dr. claudia

      Allgemein wurde darüber sicher schon mal gesprochen, aber noch nicht im Rahmen der Hörerfragensektion. Habe ich auf die Fragenliste gesetzt. Für die Beantwortung sind dann natürlich eher die Herren der Runde zuständig …

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