#363 - A Walk Among the Tombstones / Before I Go to Sleep

Wer ist wer und was ist wirklich passiert …

363Tombstones

Das fragen wir uns diese Woche mit den Protagonisten der beiden Sneakfilme, dem Liam-Neeson-Vehicle A Walk Among the Tombstones und dem Amnesiethriller Before I Go to Sleep. Der Themenblock “deutsches Kino” beginnt mit einer Besprechung des Films Im Labyrinth des Schweigens und wird in der Sektion Hörerfragen fortgesetzt, wo wir uns Gedanken über die Qualität und das Schicksal deutscher Genrefilme machen. Bob berichtet erfreut, mit pro7fun eine neue Bezugsquelle für Saturday Night Live gefunden zu haben, war aber bisher vergeblich auf der Suche nach der Bier-Werbung, in der eine junge Dame in der Wohnung ihres Dates besser nicht den Schrank geöffnet hätte. Vielleicht können die Hörer da weiterhelfen? Ansonsten dürfen sie uns zumindest verraten, was für sie “guilty pleasures” sind.

A Walk Among the Tombstones:

  • dt. Kinostart: 13. November 2014
  • Länge: 114 min
  • Genre: Ermittlungsdrama
  • Regie: Scott Frank
  • Drehbuch: Scott Frank, Lawrence Block (Roman)
  • Darsteller: Liam Neeson, Dan Stevens, David Harbour
  • Sneak am: 5. November 2014

Punkte:
Claudia: -/10
Robert: 7/10

Before I Go to Sleep:

  • dt. Kinostart: 13. November 2014
  • Länge: 92 min
  • Genre: Psychothriller
  • Regie: Rowan Joffe
  • Drehbuch: Rowan Joffe, S. J. Watson (Roman)
  • Darsteller: Nicole Kidman, Colin Firth, Mark Strong
  • OV-Sneak am: 3. November 2014

Punkte:
Claudia: 5,5/10
Robert: -/10

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10 Gedanken zu „#363 - A Walk Among the Tombstones / Before I Go to Sleep

  1. Kuh

    Ich glaub, das größte Problem am deutschen Kino, ist der Umstand, dass man sich zu wenig traut. Irgendwie darf man hier einem Film kaum einen eigenen Stempel aufdrücken, um sich zum Beispiel auch visuell abzuheben – schwarz/weiss ist da ja schon das kreativste Mittel, das verwendet wird.

    Und es fehlt an Typen. Welchem deutschen Schauspieler würde man denn ein Rolle wie John McClane zutrauen? Und selbst wenn man so jemanden finden würde, gibts keine Drehbücher, die mal etwas wirklich eigenes versuchen. Welche Figuren der dt. Filmgeschichte sind den in den Köpfen der Zuschauer geblieben? Bernd Stromberg ist ein Unikat. Gibts noch jemanden?

    An schicken Drehorten mangelt es auch nicht unbedingt. In den USA hat man zwar eine viel größere Bandbreite, aber einiges würde auch hier funktionieren. Ich glaub, wenn Heat in Frankfurt gedreht worden wäre, hätte der nicht viel verloren – der Bank Heist würde mit der selben Inszenierung genauso packend sein. Aber ihr sagts ja selbst – die, die was können, drehen früher oder später dann doch im Ausland. Daniel Brühl ist seit gestern zum Beispiel Teil vom Marvel Cinematic Universe geworden und spielt im nächsten Captain America und danach in Doctor Strange einen Bösewicht. Wie cool ist das bitte?

    Eine Frage hätte ich aber auch noch an euch… glaubt ihr, dass es auch an der Sprache selbst liegt? Ich frage mich immer, ob viele Filmtitel für amerikanische native Speaker nicht lächerlich klingen. Und da kann man gleich bei Marvel bleiben – würde hier jemand Filme wie Kapitän Amerika, Eisenmann, Ameisenmann, Doktor Merkwürdig, der unglaubliche Klotz und so weiter ernst nehmen können? Oder andere Superhelden. Wäre es an der Kinokasse nicht total merkwürdig, Karten für “Der Fledermausmann fängt an” zu kaufen? Eine dt. Superheldenproduktion ist für mich irgendwie unvorstellbar.

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  2. dr. claudia

    Dass es im Gegensatz zum amerikanischen Kino an Typen fehlt, halte ich für eine ziemlich haltlose Behauptung. Dann wäre ja nicht zu erklären, dass Hollywood “Typen” schon immer gerne auch aus dem Ausland rekrutiert, siehe z. B. Christoph Waltz oder früher Udo Kier oder noch früher Klaus Kinski und Peter Lorre (um mal nur vier aus dem deutschsprachigen Raum zu nennen). Der Vorteil, den Hollywood hat, ist, dass sie (dank der Vielfalt der Projekte und der größeren Finanzkraft) die “Typen” aus der ganzen Welt importieren (und gleichzeitig die eigenen halten können).

    Auf die Frage nach der Sprache würde ich ganz klar sagen: nein, daran kanns nicht liegen. Batman ist ein Eigenname, der heißt halt so – genauso, wie Derrick Derrick hieß. Dass uns Dinge “komisch” vorkommen, liegt doch häufig nur an der Gewöhnung. Es gibt kein inneres Gesetz, das besagt, dass ein deutscher Superheld nicht funktionieren könnte, weil er einen komischen (deutschen) Namen haben müsste, oder dass “Batman” per se ein weniger alberner Name ist als “Fledermausmann”. Dass wir da keine vergleichbare filmische Tradition haben und uns das komisch vorkommen würde, liegt doch vor allem daran, dass wir auch keine vergleichbare Comictradition haben, die diese Figuren bereits etabliert hätte und aus der sich diese Filmprodukte entwickeln könnten (dass es diese Tradition in den USA gibt, liegt ja bekanntlich indirekt auch am Holocaust, da in der frühen Entwicklung der amerikanischen Comic-Kultur – neben dem Hintergrundthema des kalten Krieges – Künstler, die Holocaustüberlebende waren/sind, eine wichtige Rolle gespielt haben). Gleichzeitig bleibt ein Problem, dass Superheldenfilme in der Produktion gerade heutzutage so teuer sind, dass eine deutsche Version fast nur als billiger Abklatsch denkbar wäre und vor allem deshalb am Ende lächerlich wirken würde.

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    1. Kuh

      Natürlich gab es Kinski und co. – aber welcher dt. Schauspieler wäre denn für einen Actionfilm so passend? Und welche Actionfigur wurde hier in Deutschland etabliert? Die Typen von Cobra 11? :/

      Verstehen kann ich den Vergleich mit Derrick aber auch so gar nicht. Batman ist zwar ein Eigenname, aber der basiert doch auf der Tatsache, dass sich ein Mann als Fledermaus verkleidet hat. Wäre er hier erfunden worden, würde er demnach Fledermausmann heissen. Bei Derrick gibt es sowas doch nicht.

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      1. dr. claudia

        Ich sage nur: Wir finden das nur komisch, weil wir nicht dran gewöhnt sind, während es in den USA eine jahrzehntealte Tradition solcher Figuren gibt (siehe oben). Deshalb findet man das dort nicht komisch. Das hat mit der deutschen (oder der englischen) Sprache nichts zu tun.

        Mir wäre nicht bewusst, dass man für Actionfilme besondere “Typen” braucht, und noch weniger würde mir einleuchten, warum es solche in Deutschland nicht geben soll. Bekannt sind immer die Schauspieler, die für die Filme, die gemacht werden, gebraucht werden. Wenn es in Deutschland eine relevante Actionfilmindustrie gäbe, dann würden sich die “Typen” dafür sicher auch finden.

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        1. Kuh

          Hmm… ich weiss nicht, wie ich das ausdrücken soll :( Vielleicht find ich später mal die passenden Worte.

          Und auch bei den Typen hab ich mich wohl nicht richtig verständlich gemacht. Mit Typen meine ich nicht nur die Schauspieler, sondern auch die Charaktere. Vielleicht gibt es ja auch hier passende Schauspieler, die nur nicht gefördert werden. In der Frage ging es ja nun auch um Stirb Langsam 5 oder den Til Schweiger Film. Til Schweiger passt einfach nur in wenige Filme. Ich bin mir aber sicher, dass man auch hier einen schicken Actionfilm auf die Beine stellen kann. Das zeigen ja internationale Produktionen, die in Deutschland gedreht werden. Warum versucht es denn nicht einfach mal jemand selbst? Mit dem Budget vom Schweiger-Tatort lässt sich einiges anstellen.

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  3. C8Abusus

    Da hat man einmal keine Zeit die Folge zu hören und schon wird ne Frage von einem beantwortet… Tzk…

    Walk among the Tombstones hat bei einem Freund und mir für große Belustigung im Kino geführt. Der Trailer lief vor einem anderen Film, und als Liam Neeson auftauchte, haben wir beide direkt gesagt “Oh, Taken 3!” Ja oder auch nicht…
    Spricht allerdings dafür, dass sich der gute Herr Neeson, wie von Robert richtig geschildert, sich ja mittlerweile in genau einer Rolle festgefressen hat (ähnlich wie Katherine Heigl, har har). Ob ich das jetzt gut finde oder nicht weiß ich nicht genau. In “The Grey” und “Taken” hat mir seine schauspielerische Leistung schon zugesagt, aber alle anderen Filme von ihm (Taken 2, Non Stop) habe ich ausgelassen, grade da es sich wie immer wieder die gleiche Rolle anfühlte.

    Zum Thema deutsches Kino/Filme: Schwierig, sag ich mal. Es gibt einige wirklich gute deutsche Filme (Wer früher stirbt ist länger Tod, Der Untergang, Mord ist mein Geschäft, Liebling), aber bei diesen sind die ernsteren Filme leider wirklich in der Unterzahl und meist schlecht zu übersetzen für einen anderen Markt. Generelle Abneigung habe ich gegen deutsche Filme aber nicht, wenn sie in der Sneak laufen. Ich finde zwar Elyas M’Barek und Till Schweiger (der immer noch wegen “Wo ist Fred” verprügelt gehört) relativ untererträglich, aber das heißt ja nicht, dass ein Film deswegen direkt schlecht sein muss.

    Und natürlich komm ich nicht umher um euch meine “Guilty Pleasure” Film zu erzählen: Elizabethtown von Cameron Crowe, mit Kirsten Dunst und Orlando Bloom.
    Dieser Film ist wirklich nach keinem normalen Maßstab gut. Er ist unfassbar langatmig mit seinen 123 Minuten, Kirsten Dunst Schauspiel ist unerträglich schlecht, der Plot funktioniert nur mäßig, die wunderbare Susan Sarandon wird auf eine unfassbar lächerliche Rolle verheizt und die Dialoge möchten einem im Boden vor Scham versinken lassen.
    Und doch liebe ich diesen Film. Weil er einen fantastischen Soundtrack hat und eine tolle Stimmung der des kleinstädtischen Lebens auf dem Land in Amerika zeigt. Dazu kommt ein wirklich schönes Road-Trip Gefühl.
    Würd ich diesen Film jemanden empfehlen? Nein, die würden mich für total bescheuert halten, sowas zu mögen. Aber es ist trotzdem der Film, den ich den DVD-Player lege, wenn ich nen miesen Tag hatte…

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  4. BjoernHH

    Elizabethtown mag ich auch, ohne es erklären zu können. Es liegt wahrscheinlich wirklich am genialen Song-Soundtrack.

    Und: So schlecht kann es dem deutschen Kino nicht gehen, ich habe grad in diesem Jahr schon tolle deutsche Kinofilme gesehen: Hannas Reise, Kreuzweg, Im Labyrinth des Schweigens, Wir sind die Neuen…
    Es waren sogar noch mehr, aber dafür müsste ich in meine Liste schauen.

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