#451 - Nerve

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…und Ihr liebe Hörer seid unsere Listener, während wir den Film Nerve besprechen. Anschließend empfiehlt Claudia den Kurzfilm Natura von Oliver Lichtl, während Stefan erneut über Mr Robot schwärmt und den aktuellen Tatort aus Stuttgart empfiehlt. Bei den abschließenden Hörerfragen kommen gut abgehangene Fragen zur Diskussion.

Nerve

  • dt. Filmstart: 8. September 2016
  • Länge: 96 min
  • Genre: modernes Teenie-Großstadtabenteuer
  • Regisseur: Henry Joost, Ariel Schulman
  • Drehbuch: Jessica Sharzer, Jeanne Ryan (Roman)
  • Schauspieler: Emma Roberts, Dave Franco, Emily Meade, Miles Heizer, Juliette Lewis, Machine Gun Kelly
  • OV-Sneak am: 22. August 2016 & 24. August 2016

Punkte:

Stefan: 7,5/10
Claudia: 7/10

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Stefan Giesbert
Dreht Blütenblätter aus Papier
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10 Gedanken zu „#451 - Nerve

  1. Matt

    Wow, die Feminismus-Debatte als Hörerfrage…
    Da kam man ja in den letzten zwei Jahren kaum dran vorbei im Internet, gerade was wohl in den USA derzeit an Universitäts-Campi bezüglich „PC Culture“ abgeht… das hat sogar Southpark am Ende kaputt gemacht…

    Als passionierter Zocker „mansplaine“ ich Euch aber gerne mal kurz Feminist Frequency:
    Ein Youtube-Channel, vorwiegend betrieben von einer gewissen Anita Sarkeesian (die ironischerweise wohl all ihre Texte von einem Mann geschrieben bekommt) die ursrpünglich über Kickstarter eine Youtube-Webserie „Tropes vs. Women in Video Games“ finanzieren wollte (und hat) in der sie die Rolle von Frauen in Videospielen kritisch beleuchtet. Als sie dafür kritisiert wurde („Gibt es bereits von renomierteren Leuten mit mehr Sachverstand“, „Die will ja nur Geld dafür haben, dass sie den ganzen Tag Videospiele spielen kann“, etc.) hat sie das Ganze medienwirksam zum Politikum gemacht, die Diskussion ist auf beiden Seiten schnell eskaliert, es folgten die obligatorischen Internet-Morddrohungen auf der einen und prominente pauschale Unterstützungs-Bekundungen auf der anderen Seite… und am Ende hatte sie durch die Kontroverse und das exzessive media-coverage ein Vielfaches des angepeilten Betrages zusammen (Leute die das intensiv recherchiert haben sprechen von bis zu einer Million Dollar statt der ursprünglich geforderten zehn- oder zwanzig-tausend)… geliefert hat sie dafür bis heute… eher mäßig. Inzwischen haben viele Youtube-„Feinde“ von Anita Sarkeesian – Männer und Frauen gleichermaßen – ihre Art des aggressiven Feminismus („everything is mysogynist… everything is racist…“) mehr oder weniger als kalkulierte Masche und lukrative Einnahmequelle „entlarvt“… während Anita aber gleichzeitig bei der UN war und gemeinsam mit Zoe Quinn („Gamer Gate“) zum Thema Frauenrechte vorsprechen durfte.

    Jüngst gab es ja dann noch den Fall des Ghostbuster-Reboots mit dem „all female cast“… der (ziemlich schlechte) Trailer wurde auf Youtube in den Kommentaren übel verrissen… Für mich eine nette Randnotiz der Filmgeschichte ist der original Ghostbusters-Film bei vielen Filmliebhabern scheinbar sowas wie „der Heilige Gral“ der klugen Komödie… somit bezog sich der überwiegende Teil der Kritik am Trailer auf nicht zündende Witze, stereotype Figuren und generell darauf, dass es „nicht der Original-Cast“ war bzw. das Franchise „rebooted“ statt innerhalb der alten „Continuity“ fortgeführt wurde… Ein sehr geringer Teil der Kommentare war aber wohl auch ganz offen frauenfeindlich! Wie sich später herausstellte nutzte Sony diesen Umstand wohl ganz gezielt aus, um dem gesamten Marketing des Films einen bestimmten „Spin“ zu geben: Inhaltliche und konstruktive Kritik in den Kommentaren wurde konsequent gelöscht, so dass am Ende nur eine scheinbare Fülle frauenfeindlicher Kommentare übrig blieb und in allen Medien die Geschichte lanciert wurde, dass hier ein „all female cast“ Anfeindungen einer überwältigenden, frauenfeindlichen Internetmacht ertragen müsse… die Botschaft war klar: „Wer den Film kritisiert ist ein Frauenfeind, Punkt!“ (das hat Regisseur Paul Feig wohl auch offen so gesagt). Leider hat sich in diesem Fall selbst Mark Kermode von der dreisten Marketing-Masche instrumentalisieren lassen, als er in seinem Review des wohl sehr mittelmäßigen Films stolz der vermeintlich gewaltigen Hassfront aus dem Internet entgegenschleuderte, der Film sei mitnichten eine Katastrophe, sondern „ganz okay“. :-)

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    1. claudia

      Sehr interessant, vielen Dank! Inwiefern hat sich Kermode instrumentalisieren lassen, indem er über einen durchschnittlichen Film gesagt er hat, er sei “ganz okay”? Das ist doch dann ganz zutreffend, oder nicht? Kermode hat ja auch gesagt, er hätte sich gewünscht, ihn besser finden zu können, was dann aber ja nicht der Fall war.

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      1. Matt

        Ja das ist auch völlig in Ordnung. Mir ging es nur darum, dass er zur Einleitung seines Reviews das von Sony konstruierte narrative gänzlich unreflektiert aufnimmt und sich zueigen macht, ohne die wahren Hintergründe zu kennen. Das fand ich etwas enttäuschend.

        Antworten
  2. Kuh

    Die Feminismusdebatte ist zwar wichtig, aber durch solche Sachen wie Feminist Frequency und Ghostbusters 2016 vergeht einem einfach die Lust, sich überhaupt noch daran zu beteiligen und das ist einfach nur bedauerlich. Genau diese Scheisse gibt den Sexisten/Anti-Feministen/Frauenhassern [wie auch immer man sie bezeichnen möchte] doch nur noch mehr Futter, um ihre dämliche Agenda anzutreiben. Wenn selbst bekanntere Leute wie James Rolfe vollkommen grundlos beleidigt und diffamiert werden, schadet das der Debatte. Daran sieht man ja, worum es zumindest einem Teil dieser Gruppen geht. Ich bin froh, dass Ghostbusters trotz der Masche einfach ein Flop war und so ein Theater nicht gewirkt hat. Wäre nur schön, wenn Erfolg und Qualität öfters so miteinander in Verbindung stehen würden.
    Sehr sehenswert ->
    http://www.youtube.com/watch?v=UWROBiX1eSc

    Wegen den Hörerfragen… ich hab mal nachgeschaut. Birgit-Chantalle hat euch am 20. Febraur 2014 geschrieben. Sie wartet natürlich noch auf eine Antwort :D

    Und zu Mr. Robot: bei Staffel 2 nicht aufgeben. Sie kommt etwas schwer in Trab, aber die ist bisher wieder richtig richtig gut und abgedreht – ich sag mal nur, dass Alf einen Gastauftritt hat. (Ja, der Alf.)

    Antworten
    1. Matt

      Ah ja, an das Video von redlettermedia hatte ich dabei auch gedacht… :-)

      Ich gebe Dir vollkommen recht, die Debatte (wenn man das noch so nennen möchte) hat sich in vielen Teilen der Medien einfach in diesen Mahlstrom verwandelt und jeder der da einmal irgendwie reingezogen wird (wie z.B. James Rolfe) kommt nicht mehr “unbeschadet” raus, GANZ EGAL wie er sich äußert… und moderate, eher vermittelnde Haltungen sind ja in Internet und Boulevard-Medien ohnehin unbeliebt und erwecken erst recht Misstrauen… da wünscht man eher eine klare Lager-Mentalität mit (möglichst) extremen Haltungen gegeneinander.

      Antworten
      1. Kuh

        Ja, und wenn man dann nicht gewillt ist, mit solchen “Feministen/Feministinnen” zu reden, wird einem das auch gleich wieder negativ ausgelegt. Man sei nicht gesprächsbereit und zu feige, sich zu stellen. Das führt zu nix. Ich würd sowas nur noch im direkten Gespräch machen. Traurig.

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        1. claudia

          Danke für den Link! Es ist immer unerträglich, wenn eine wichtige Debatte durch derartiges einfach unmöglich gemacht wird … Um so wichtiger, dass die, denen es wirklich um eine ehrliche und sachliche Debatte geht, nicht ganz verstummen. Ansonsten sind ja nur noch die Brandstifter aller Seiten am Werk.

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  3. Dennis

    Moin!
    Hui, kontroverse Inhalte…
    Ich fühle mich ob der obigen Kommentare genötigt auch was zu sagen.
    Danke für den yt-link, Kuh. So in etwa habe ich mir das vorgestellt und dann ignoriert. Sellout.
    Schön dass der Sneakpod eine klare, unaufgeregte Sicht vortragen kann, die ich zu 99.9% teile.
    Das mit “es macht einen Unterschied ob ein Schwarzer sagt, Weisse sind faul” vs umgekehrt, dem kann ich nicht zustimmen. Ich bin nicht für 6000+ Jahre Menschheitsgeschichte verantwortlich und habe auch noch keine fremden Kontinente kolonialisiert.
    Zum Glück ist das hier kein Philosophie-Podcast, sonst wäre ich auch nicht hier. Habt ihr Ghostbusters eigentlich gesehen/besprochen? Falls ja hab ichs wohl gehört, aber.. siehe oben ;)

    Puerto Patida könnt ihr gerne mehr zu sagen^^

    Grüsse, Dennis

    Antworten
    1. claudia

      Hallo Dennis, danke für Deinen Kommentar und die weitgehene Zustimmung. Was den Punkt angeht, bei dem Du mir nicht zustimmen magst – ich sehe das so: Verantwortlich für die Geschichte ist man (in den meisten Fällen) nicht persönlich, aber ich bin der Meinung, man kann nicht so tun, als existiere sie (die Geschichte) nicht, und man muss sich der Tatsache stellen, dass die eigenen Äußerungen eventuell (oder bei bestimmten Themen wahrscheinlich) als im jeweiligen historischen Kontext verankert gelesen werden. Oder anders gesagt: Für mich ist es einfach eine Frage des rücksichtsvollen Miteinanders, dass man beim anderen möglicherweise vorhandene historisch-kulturell bedingte Traumata ernst nimmt (soweit sie einem bekannt sind).

      Antworten

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