#508 - Wind River

Viel, viel zu spät diese Woche …

… schon klar, fangt gar nicht an zu meckern. Allen Widrigkeiten zum Trotz ist (von euch sicher kaum noch erwartet) doch noch eine Folge für diese Woche in eurem Podcastbriefkasten gelandet. In dieser gibt es nicht nur mit Wind River einen waschechten Sneakfilm Monate vor dem deutschen Kinostart, sondern auch sonst Spannungshöhepunkte über Spannungshöhepunkte. Wenn ihr bis zum Schluss durchhaltet, habt ihr mehr Filmbesprechungen gehört, als auf nüchternen Magen zu ertragen sind (u. a. La Grande Bellezza, Gosford Park, Guardians of the Galaxy 2 und The Conversation), und seid uns trotz diverser technischer Schwierigkeiten in guten wie in schlechten Zeiten beigestanden. Ihr wisst dann auch, welches Sneakpodmitglied in der zweiten Folgenhälfte in ein Apple-Watch-induziertes Koma fällt, und ob am Ende doch noch alles gut wird.

Wind River:

  • dt. Filmstart: 8. Februar 2018
  • Länge: 107 min
  • Genre: Mordermittlungsdrama
  • Regisseur: Taylor Sheridan
  • Drehbuch: Taylor Sheridan
  • Schauspieler: Jeremy Renner, Elizabeth Olsen, Gil Birmingham, Graham Greene
  • OV-Sneak am: 11. September 2017

Punkte:
Stefan: -/10
Robert: -/10
Claudia: 8/10

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In dieser Episode mit:
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Claudia Nördinger
Glenfidich
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Stefan Giesbert
Boulevadier
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Robert Krüger
Bullit
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3 Gedanken zu „#508 - Wind River

  1. KLuka

    Der gesunde Sinn für Humor kam wahrscheinlich immer von dem guten Sinn für Cocktails ;-)

    Denn normalerweise ist Humor nicht gerade meine Stärke.

    Zu La Grande Beleza: es hätte vielleicht geholfen, wenn du ein paar von den verrückten Szenen (zB Frau rennt gegen die Wand)9 etwas detaillierter beschrieben hättest – nicht verwunderlich, dass Bob nicht interessiert war ;-)

    Ich fand den Film toll (auch nach mehrmaligen Schauen), habe ihn aber nie *so richtig* verstanden

    Antworten
  2. Dirk

    Mittlerweile ist “Wind River” in Deutschland angekommen und ich habe ihn gesehen. An Eure Sendung konnte ich mich ehrlicherweise nicht mehr erinnern, sondern ich habe sie noch einmal nachgehört.

    Der Film hat einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen.
    Ich würde Claudia darin zustimmen, dass der Kriminalfall nicht das Zentrum des Filmes darstellt; Zentrum im Sinne davon, worum es in dem Film geht. Er ist nur der Grund, der Kristallationspunkt, warum die unterschiedlichen Charaktere aufeinander treffen. Für mich geht es mehr darum diese Personen in der speziellen Umgebung zu zeigen. Die raue, unwirkliche Gegende, die keine Fehler verzeiht, spielt dabei eine Hauptrolle.

    Nichtsdestotrotz, ist der Kriminalfall klug inszeniert. Die Art und Weise wie (falsche) Spuren enthüllt werden und sich neue Aspekte ergeben – die wiederum die Charakere charakterisieren – ist sehr gut gemacht. Besonders hat mir die gefallen wie die Enthüllung der Geschehnisse, gelöst wurde.

    Zudem spielt der Film sehr stark mit dem Western-Genre. Er spielt zwar nicht im wilden Westen, aber es gibt die Frontier, das raue, erbarmungslose Land. Es gibt die “Indianer”, das Gesetz/den Sherif (hier das FBI), den Lonesome-Cowboy,

    die Gangsterbande und am Ende gibt es den traditionellen Shootout.

    Der Kritik, dass wieder der weiße Mann die “Indianer” und die weiße Frau rettet, kann man wenig entgegensetzten. Das ist sehr klischeehaft und sehr schade. Vermutlich war die Übelegung man hätte einen bekannten Namen wie Renner für die Vermarktung nötig. Man könnte auch sagen, dass für das Western-Klischee eine weiße Cowboy-Figur notwendig ist. Das ist aber nur eine Ausrede. Hier eine andere Lösung zu finden und mit dem Genre-Konventionen zu brechen, wäre lohnend gewesen. Vor allem, wenn man sich das Ende betrachtet:

    Warum ist Renner derjenige, der den letzten Gauner zur Strecke bringt und nicht der Vater (also der “Indianer”) der Toten? Hier hätte ich generell einen Konflikt erwartet, da Renner dem Vater ein Versprechen gibt, dass er am Ende nicht einlöst. Oder habe ich da etwas missverstanden?

    Das Einzige mit der man die Kritik etwas abschwächen könnte, ist, dass Renners Figur sehr stark in die Kultur der Ureinwohner eingebunden ist mehr als in die Kultur der Weißen, nicht zu letzt durch seine Ex-Frau und seinen Sohn. Auch seine Fähigkeit Spuren zu lesen verortet ihn stark in dieser Kultur (ja, das kann man auch wieder kritisieren: der weiße Mann eignet sich die positiven Eigenschaften selbst an und nimmt sie so der Minderheit weg). Für mich wirkte der Renner-Charakter stärker den Ureinwohnern zugeordnet als den Weißen. Diese draußen stehen, außerhalb der Gemeinschaft zu der die Renner-Figur zu gehören scheint.

    Antworten
    1. claudia

      Schön, dass der Film dir auch gefallen hat. Ja, die Western-Bezüge sind auf jeden Fall deutlich und wichtig.

      Ich weiß nicht, ob es für mich die Sache besser oder schlimmer macht, dass Renners Figur in die Kultur der Native Americans eingebunden ist und die Grenze quasi überschreitet. Negativ ausgelegt nennt man das halt “cultural appropriation”, und es ist ja auch nichts Neues, dass der Weiße, der zu den Natives hinzustößt, letztlich zu einer Art Leitfigur unter den Natives avanciert (siehe z. B. Pocahontas bzw. Avatar). Bleibt für mich problematisch und vor allem (wie du sagst) für die Logik des Filmes total überflüssig, egal, wie man es dreht und wendet.

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