#529 - Darkest Hour / Eine fantastische Frau

Nobody in the whole fucking world talked about this movie!

Naja, stimmt nicht ganz. Ein bisschen wurde um die Oscars herum schon über das Churchill-Drama Darkest Hour gesprochen, aber bei uns kam es noch nicht vor, was wir hiermit ändern. Ebenfalls im Rahmen der Awardnachbereitung haben wir den chilenischen Oscargewinner Una mujer fantástica im Programm, wobei Claudia von der „fantastischen Frau“ tatsächlich sehr angetan ist. Anschließend erfahren wir im Gespräch über Source Code (zuvor besprochen in Folge #188), dass Robert vermutlich schlauer ist als Claudia (da er den Clou des Films gleich begriffen hat und nicht erst von Claudias kleinem Bruder erklärt bekommen muss), und unterhalten uns über den Abwärtstrend, der sich in der Entwicklung von Kingsman 1 zu Kingsman 2 abzeichnet. Um Annihilation geht es auch noch einmal, wobei sich Claudia über die Half-in-the-Bag-Episode zum Film in Rage redet und irgendwas zum Thema Frauen im Film sagt. Abschließend berichtet Stefan über die spanische Serie Haus des Geldes und seinen Aida-Urlaub. Wir plaudern darüber, warum Urlaub auf dem Schiff an sich so schön und bei hohem Wasserstand dem Urlaub im Bulli vorzuziehen ist. Irgendwo benutzt Claudia auch noch das Wort „atavistisch“, was zwar überflüssig und mäßig zutreffend ist, aber ziemlich schlau klingt.

Darkest Hour (dt. Die dunkelste Stunde):

  • dt. Filmstart: 18. Januar 2018
  • Länge: 125 min
  • Genre: Historiendrama
  • Regisseur: Joe Wright
  • Drehbuch: Anthony McCarten
  • Schauspieler: Gary Oldman, Lily James, Kristin Scott Thomas, Ben Mendelsohn

Punkte:
Stefan: 8,5/10
Robert: -/10
Claudia: -/10

Una mujer fantástica (dt. Eine fantastische Frau):

  • dt. Filmstart: 7. September 2017
  • Länge: 100 min
  • Genre: Historiendrama
  • Regisseur: Sebastián Lelio
  • Drehbuch: Sebastián Lelio, Gonzalo Maza
  • Schauspieler: Daniela Vega, Francisco Reyes, Luis Gnecco

Punkte:
Stefan: -/10
Robert: -/10
Claudia: 9/10

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In dieser Episode mit:
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Claudia Nördinger
Zu langweilig, um erwähnt zu werden
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Robert Krüger
Roter Wein
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Stefan Giesbert
Old Fashioned
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5 Gedanken zu „#529 - Darkest Hour / Eine fantastische Frau

  1. kuh

    Ein Mike Stoklasa Zitat direkt als Einleitung! :D

    Ich würde hier jedoch zumindest im Ansatz Mike zustimmen, dass niemand über Annihilation redet. Damit meine ich (und ich bin sicher auch er) natürlich nicht, dass “niemand” darüber spricht, aber dass der Film einfach mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit lief und auch nur von denen besprochen wird, die sowieso ein ausgeprägtes Interesse an Filmen haben.

    Darum auch der Vergleich zu Ghostbusters (2016) wo aus der Tatsache, dass vier Frauen die Hauptrollen spielen, sooooo ein Thema gemacht wurde. Das war teilweise einfach nur widerlich. Für Annihilation gab es aber einfach keinen derartigen Push. Das einzige konkrete Beispiel, was ich gefunden hab, war eine Überschrift bei bei themarysue.com – “Annihilation Teaser Trailer Gives Us the Fierce, Female-Fronted Sci-Fi We Deserve.” Aber irgendwie medienwirksam wurde davon nichts gefeiert. Ist der Film nicht ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung?

    Als Marvel mit Captain Marvel (mit Brie Larson in der Hauptrolle) als ersten weiblichen Superheldenfilm der Serie (nachdem bei Ant-Man and the Wasp die Frau zumindest Co-Star ist und im Titel auftaucht) angekündigt hat, war der Jubel groß. Genauso mit Black Widow (Scarlett Johansson), die wohl nun auch ihren eigenen Solo-Film bekommt… das wurde alles jahrelang gefordert und wird nun zelebriert.

    Auf die freu ich mich auch wirklich, aber die werden automatisch ihre Milliarden einspielen, weil Marvel einfach verdammt gute Filme macht. Wenn aber wirklich mehr Frauenrollen gefordert werden, warum hat dann quasi “niemand” die Werbetrommel für Annihilation geführt? Die Ausrede, dass der sich ja an kein Mainstream-Publikum richtet, lass ich hier auch nur bedingt gelten.

    Get Out (toller Film übrigens) war auch ein Horrorfilm und hat bei einem Budget von 5 Millionen 255 Millionen eingespielt. Annihilation wird sein Budget durch die Kohle von Netflix hoffentlich wieder gedeckt haben, aber die 29 Millionen Einspiel bei nem Budget von 40 Millionen sind einfach nur bedauernswert. Dabei bringt er die “Bitte mehr Frauen in Filmen Agenda” imho weiter voran, als es Ghostbusters oder Wonder Woman getan haben – bekommt dafür aber nur einen Bruchteil der Aufmerksamkeit.

    Antworten
    1. claudia

      Ich kann dir da leider nicht zustimmen, Stefan. Dass über Annihilation weniger gesprochen wurde als über Ghostbusters und er überhaupt wenig beworben wurde, hat meiner Meinung nach vor allem mit dem Genre zu tun und damit, dass wahrscheinlich immer klar war (spätestens aber seit den schlechten Zuschauerzahlen in den USA/Kanada), dass das kein Film fürs Massenpublikum ist (während auf Ghostbusters eine ganze Generation gewartet hat und Marvel ja auch immer die Massen mobilisiert/mobilisieren muss). “Get Out” gehört für mich nicht mal im Entferntesten in die gleiche Genrekategorie. Mal davon abgesehen davon, dass das ein absoluter Überraschungserfolg war, ist Horror keine Nichenphänomen, sondern an sich ein Genre mit einem sehr, sehr großen und kinofreudigen Publikum. Es gibt gar kein anderes Genre, wo so häufig mit kleinem Budget große Erträge eingefahren werden. Brainy, semi-incomprehensible horror sci-fi – not so much. Mit einem weiblichen Cast sowieso nicht. Und als dann klar war, dass es ihn hier nur auf Netflix geben wird, war auch klar, dass es da keinen großen Werbefeldzug mehr geben wird. Und selbst wenn du das nicht gelten lässt – inwiefern ändert ein einziger Film, der vielleicht “übersehen” wurde, etwas daran, dass es viel zu wenige gute Frauenrollen gibt? Verstehe ich einfach nicht.

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      1. kuh

        Mit der Werbetrommel meine ich aber nicht die “richtige” Werbung vom Studio/Vertrieb, sondern die Mund-zu-Mund Propaganda und Artikel auf den einschlägigen Seiten. Das war doch Mikes Eindruck: dass eben niemand drüber redet.

        Du schreibst “Mit einem weiblichen Cast sowieso nicht.” – ist genau das nicht der Punkt? Dagegen sollte doch angekämpft werden. Bei den Oscars hätte es doch einen Einspieler oder eine Rede geben können: “Es ist endlich eine Zeit gekommen, in der Wonder Woman an vorderster Front kämpft und ihren männlichen Kollegen die Schau stiehlt… es ist eine Zeit, in der Fünf intelligente Frauen das Sci-Fi Genre aufmischen.” Irgendwie sowas.

        Nur weil Annihilation kein Film für die Massen ist und niemals ein Blockbuster geworden wäre, ist das doch kein Grund, ihn nicht zu pushen und für das zu feiern, was er ist. Wenn ich mehr Frauen in Filmen sehen will, dann in allen Genres.

        Und der Film allein ändert nichts daran, dass es viel zu wenig gute Frauenrollen gibt. Aber genau das ist doch der Punkt! Da erscheint ein intelligenter Film mit guten Frauenrollen und es ist den meisten einfach egal, obwohl ihnen diese Agenda angeblich so wichtig ist. Warum? Das ist doch einfach nur frustrierend.

        Im schlimmsten Fall ist die Signalwirkung von Annihilation doch nur die, dass intelligente Filme mit intelligenten Frauen in den Hauptrollen nicht rentabel sind und daher in Zukunft einfach noch weniger davon produziert werden. Ich will davon aber mehr sehen :/

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        1. claudia

          Ich weiß nicht, ob wir da einfach nur aneinander vorbeireden. Ich glaube einfach nicht, dass der Film jemals ein breites Publikum erreichen könnte, so schade ich das finde. Wer dann jetzt vielleicht nicht genug darüber geredet haben soll, ist mir nicht klar. Die, die sich für verworrenen Sci-Fi-Horror interessieren, scheinen doch darüber zu reden, oder nicht? Und inwiefern man dann an die anderen die Erwartung haben kann, mehr zu tun, ist mir einfach nicht klar. Für mich letztlich einfach ein Nischenfilm, so sehr wir das bedauern mögen. Und dass (z. B.) bei den Oscars ein Film gepusht wird, der weltweit über Netflix verbreitet wird, ist halt einfach etwas unrealistisch, schließlich befindet man sich ja (noch) in einem Abwehrkampf gegen Netflix. Ohnehin gehört der Film ja in das Kinojahr 2018, also erst zur nächsten Oscarverleihung. Ich finde halt an Mikes Argumentation so schwachsinnig, dass er so tut, als würde eine ganze Bewegung widersinnig, nur weil ein Film vielleicht nicht genug Aufmerksamkeit bekommen hat. Ich versteh das einfach nicht.

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  2. claudia

    PS: Dass das mit dem weiblichen Cast bei Ghostbusters damals so viel diskutiert wurde, lag natürlich auch in erster Linie daran, dass das bescheuerte Fanpublikum das irgendwie für einen Frevel am Original hielt, hatte also nichts damit zu tun, dass es einfach nur ein Film mit weiblichem Cast war, sondern eben dieser spezielle, seit lange erwartete Film mit eingebauter Fanbase. Genauso wie bei der (ebenso bescheuerten) Diskussion um den weiblichen Dr. Who.

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